Warum nicht jedes Erfolgsmodell zu jedem passt
Franchisesysteme sind aus der modernen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Sie bieten eine attraktive Möglichkeit, mit einem erprobten Geschäftsmodell in die Selbstständigkeit zu starten – und das mit kalkulierbarem Risiko. Doch bei aller Erfolgsquote gilt: Nicht jedes Franchisesystem passt zu jedem Franchisenehmer. Wer sich blind für ein „erfolgreiches Franchisesystem“ entscheidet, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. Diese Faktoren zählen.
Erfolgsfaktoren eines Franchisesystems
Ein erfolgreiches Franchisesystem zeichnet sich durch mehrere wesentliche Merkmale aus:
- Erprobtes Geschäftsmodell
Erfolgreiche Systeme beruhen auf einem Konzept, das bereits am Markt erprobt wurde und erwiesenermaßen funktioniert. Das Franchisekonzept kann nachweisen, dass es wiederholbar, skalierbar und wirtschaftlich tragfähig ist. Doch Vorsicht, wenn Sie denken, dass die Attraktivität des Produkts über den Erfolg eines Franchisesystems entscheidet. Im Franchising dreht sich alles um das Geschäftsmodell. - Schulung und Unterstützung
Erfolgreiche Franchisegeber sind Experten auf ihrem Gebiet und verfügen über fundierte Branchenkenntnis. Vom Einstiegstraining über das Onboarding bis hin zum laufenden Betrieb: Erfolgreiche Franchisegeber bieten ihren Partnern strukturierte Trainings, operative Unterstützung und kontinuierliche Weiterentwicklung. Sie zeigen effiziente Abläufe auf. Denn ein gutes Franchise-System macht auch schnell arbeits- und umsatzfähig. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, entwickeln erfolgreiche Franchisegeber ihr System ständig weiter. Achten Sie also auch darauf, dass ein fortlaufender Support durch den Franchisegeber gewährleistet ist. - Transparente und faire Bedingungen
Ein gutes Franchisesystem legt die Zahlen offen: Investitionskosten, laufende Gebühren und Ertragserwartungen – ohne versteckte Fallstricke. Gute Franchisegeber unterstützen ihre neuen Partner bei der Planung. Sie liefern Erfahrungswerte anderer Standorte, damit der Businessplan nicht mit Kaffeesatz geschrieben werden muss. - Gemeinschaft und Erfahrungsaustausch
Erfolgreiches Netzwerken fördert die Zusammenarbeit unter den Partnern. Erfahrungsaustausch, Feedback, Meetings und gemeinsame Events stärken das System und den Zusammenhalt untereinander. Als Franchisenehmer sind Sie selbstständig, aber nicht allein! - Starke Marke und klare Positionierung
Im Endkundengeschäft ist eine bekannte Marke und entsprechende Marktpräsenz von Bedeutung. Doch auch im B2B-Bereich ein klar definiertes Alleinstellungsmerkmal (USP) und ein konsistentes Erscheinungsbild essenziell für die und Kundengewinnung. Gute Franchisegeber verfügen über erprobte und branchenspezifische Verkaufs- und Marketingmaßnahmen, Schulungen für bewährte Verkaufstechniken, erfolgreiche Kundenansprache oder passgenaue Werbemaßnahmen. Damit werden Sie sofort arbeitsfähig und Ihr neuer Standort gewinnt schnell Bekanntheit.
Warum Erfolg subjektiv ist
Doch so gut ein System auch sein mag: Der „perfekte“ Franchisegeber für alle existiert nicht. Die Anforderungen, Ziele und Persönlichkeiten von Franchisenehmern sind verschieden. Was für den einen der ideale Einstieg ist, kann für den anderen zur Belastung werden.
- Wer gerne kreativ arbeitet, fühlt sich in stark standardisierten Systemen möglicherweise eingeschränkt.
- Jemand, der viel Freiheit sucht, wird mit eng geführten Konzepten nicht glücklich.
- Wer finanzielle Sicherheit über alles stellt, ist vielleicht mit einem etablierten, aber teureren System besser beraten als mit einem jungen, dynamischen Newcomer.
Es kommt auf die gute Passform an
Die wichtigste Frage für angehende Franchisenehmer ist daher nicht nur: „Ist das System erfolgreich?“ sondern auch:
„Passt dieses System zu mir, meinen Werten, meiner Arbeitsweise, meinen Zielen und meinem Lifestyle?“
Denn bei aller Unterstützung durch den Franchisegeber sind es vor allem persönliche Eigenschaften und Rahmenbedingungen, die Sie intensiv prüfen sollten, um herauszufinden, welches System wirklich zu Ihnen passt.
Hier ist ein ehrlicher Selbstcheck angebracht:
- Wie wichtig ist mir Flexibilität oder kreative Freiheit?
- Wie viel Kapital kann und will ich investieren? Habe ich die finanziellen Mittel für eine anfängliche Durststrecke?
- Welche Branchen sprechen mich an und wie gut kommen meine Fähigkeiten und Interessen zum Einsatz?
- Wie sollen die Wachstumsmöglichkeiten aussehen? Möchte ich mehrere Standorte führen?
- Wie steht es um meine Affinität zu Vertriebstätigkeiten?
- Habe ich die volle Unterstützung meiner Familie, Partner/Partnerin?
Ein erfolgreiches Franchise-System ist kein Garant für individuellen Erfolg – aber es kann eine ideale Grundlage sein. Wer seine eigenen Erwartungen kennt und das System sorgfältig prüft, erhöht die Chancen auf eine langfristig zufriedenstellende Partnerschaft enorm.
Wie Sie das passendste Franchise-Geschäftsmodell finden
Es gibt Franchisesysteme für fast jede Branche und Persönlichkeit. – von streng durchstrukturiert bis viel Gestaltungsspielraum. Der Deutsche Franchiseverband zählte zuletzt 890 Franchisesysteme. Wichtig ist, das System zu finden, das zu Ihnen, Ihren Werten, Zielen und Ihrem Stil passt.
Um herauszufinden, mit welchem System Sie Ihre Selbstständigkeit bestmöglich verwirklichen können, arbeiten wir bei FranNet mit einem mehrstufigen Prozess, in dem wir gemeinsam Ihre Rahmenbedingungen, Wünsche und Ziele beleuchten.
Wenn Sie jetzt herausfinden wollen, wie wir Sie auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleiten, vereinbaren Sie einfach einen Termin für ein unverbindliches Telefongespräch oder besuchen Sie das nächste FranNet-Webinar.
Bild: Steve Buissinne @ pixabay
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag das generische Maskulinum. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.