Fachkräftenachfrage auf Talfahrt
Wenn Unternehmen in der angespannten Wirtschaftslage weniger einstellen, sind auch Karrierealternativen rar gesät. Der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte ist unter Druck. Planstellen und Projekte werden reduziert, Stellen abgebaut. Was kann man tun, wenn man sich trotzdem verändern will oder muss? Wir skizzieren mögliche Wege.
Fachkräftenachfrage sinkt branchenübergreifend
Nicht nur der Stellenabbau in Deutschland hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen, auch die Nachfrage nach Fachkräften sinkt. Und das branchenübergreifend. Während einerseits Tausende Jobs in Deutschland wackeln, sind auch Karrierealternativen für Betroffene eher mau.
Der Hays-Fachkräfte-Index stellt die Nachfrage nach Spezialisten in den Bereichen Engineering, Finance, IT, Vertrieb und Marketing quartalsweise dar. Bereits im dritten Quartal 2024 hatten Unternehmen weniger Stellen ausgeschrieben, der Abwärtstrend setzte sich auch im vierten Quartal 2024 fort. Mit einem Rückgang um 22% zum Vorquartal liegt der Index nun bei 80% und damit erstmals seit drei Jahren unter der 100-%-Marke.
Den positionsübergreifend geringsten Nachfragerückgang konnte man in den Bereichen IT und Life Science feststellen. Bei IT-Fachkräften sank die Zahl der Stellenausschreibungen um 18%, jedoch gilt es zu differenzieren, da die Nachfrage nur in der Berufsgruppe der IT-Security-Experten weiterhin steigt.
Demgegenüber verzeichnet die Nachfrage nach Personalfachleuten den stärksten Rückgang. Hier zeigt sich der Einbruch positionsübergreifend. Auch in der Berufsgruppe der Ingenieure hat die Zahl der Stellengesuche deutlich abgenommen. Besonders betroffen sind Bauingenieure, doch auch Elektro- und Entwicklungsingenieure sind deutlich weniger gefragt. Im vierten Quartal sind nunmehr auch Finanz-Fachkräfte betroffen, insbesondere Buchhalter und Controller. Den zweithöchsten Nachfragerückgang erlebten Juristen. Entspannung in der Nachfrage gab es zum Jahresende bei Sales- und Marketing-Experten.
In der Branchenbetrachtung trifft das deutlichste Minus die öffentliche Verwaltung, wo der Index den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2021 erreicht hat. Im dritten Quartal 2024 hatte noch das Baugewerbe den größten Rückgang verzeichnet.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich also weiterhin zerrissen: Fachkräftemangel trifft auf Entlassungswellen.
Auswirkungen für Fachkräfte
Wenn Unternehmen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten, Automatisierung oder veränderter Geschäftsstrategien weniger einstellen, hat das Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt für Fachkräfte. Zunächst wird die Wechselbereitschaft reduziert. Werden dennoch Stellen frei und sollen neu besetzt werden, ist die Konkurrenz um die wenigen Angebote entsprechend größer.
Bewerber müssen sich stärker differenzieren, beispielsweise durch Weiterbildung oder Spezialisierung. Daneben werden Soft Skills und interdisziplinäre Kompetenzen wichtiger. Wenn das eigene Profil nicht mehr gefragt ist, sollten Umschulungs- oder Weiterbildungsmöglichkeiten geprüft werden. Gefragte Bereiche könnten in der Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Automatisierung aufzuspüren sein.
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Bild: sergeitokmakov @ pixabay
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag das generische Maskulinum. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.