Vom Umgang mit dem Urlaubsblues

Viele Menschen erleben nach der Rückkehr aus dem Urlaub ein Motivationstief. Die „schönste Zeit des Jahres“ ist mal wieder viel zu schnell vorbeigegangen. Die Rückkehr in den Alltag und die Arbeitswelt sowie das Ende der entspannten Urlaubszeit können einen „Urlaubsblues“ auslösen. Doch bisweilen sitzt die Unzufriedenheit tiefer. Wenn Berufstätige schlecht erholt aus dem Urlaub zurückkommen und die Unzufriedenheit langfristig anhält, ist es Zeit für Alternativen.

Motivationstief: kennen Sie diese Symptome nach dem Urlaub?

Gerade noch liefen wir barfuß am Strand oder über herrliche Almwiesen. Und dann geht es schon wieder zurück an den Schreibtisch. Doch egal ob zwei, drei oder vier Wochen Surfen, Wandern oder Faulenzen: die Urlaubszeit ist einfach immer zu kurz. Und obwohl wir eigentlich erholt sind, fühlen wir uns bei der Heimkehr antriebslos. Wehmütig blicken wir zurück auf die Urlaubszeit. Kein Wunder, wenn da schon der Gedanke an den Arbeitsbeginn, das klingelnde Telefon, nervige Kollegen und ein schlecht gelaunter Chef Lustlosigkeit aufkommen lassen.

Wissenschaftler bezeichnen es als „Post-Holiday-Syndrom“. Die Symptome werden mit Traurigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und Frustration beschrieben. Angeblich leiden zwei Drittel aller Beschäftigten in Deutschland nach dem Urlaub an einem Leistungs- und Stimmungstief.

Ursachen für das Motivationstief nach dem Urlaub

Vielen Menschen fällt es schwer, nach einem erholsamen Urlaub wieder in den Arbeitsalltag zurückzufinden. Dieses Motivationstief kann sich in Form von fehlender Energie, Lustlosigkeit oder einem generellen Unwillen, sich wieder mit beruflichen oder alltäglichen Verpflichtungen zu beschäftigen, äußern. Warum das passiert?

  • Routine: Der Kontrast zwischen der entspannten Urlaubszeit und den Anforderungen der Alltagsroutine kann überwältigend sein.
  • Erwartungen: Nach einem erholsamen Urlaub könnte man das Gefühl haben, mit frischer Energie in den Job zu starten. Viele sind frustriert, wenn diese Energie nicht sofort vorhanden ist.
  • Unerledigte Aufgaben: nach dem Urlaub wartet ein Berg an Aufgaben, der Stress auslöst.

Zur besseren Bewältigung empfiehlt sich ein sanfter Übergang mit zeitlichem Puffer zwischen der Rückkehr aus dem Urlaub und der Wiederaufnahme der Arbeit. Auch das Setzen neuer Ziele, auf die man sich freuen kann, erleichtert den Übergang.

Die erste Niedergeschlagenheit verschwindet oft innerhalb einer Woche. Doch was tun, wenn der Frust anhält?

Das Problem könnte tiefer sitzen. Eine aktuelle Studie der Pronova BKK deckt auf, dass 43% der Berufstätigen schlecht bis mittelmäßig erholt aus dem Urlaub zurückkommen. Viele klagen bereits vor Urlaubsbeginn über starke Mehrbelastung. Besonders Führungskräfte kehren zudem vorzeitig wieder in den Arbeitsmodus zurück.

Motivationstief oder Unzufriedenheit im Job?

Wenn der Urlaub schon eine Weile zurückliegt, das Motivationstief jedoch anhält, ist es vielleicht Zeit für einen Neuanfang. Denn Urlaubsblues hin oder her, in Deutschland sind viele Menschen in ihrem Job grundsätzlich unzufrieden. Eine Forsa-Umfrage 2023 zeigt sogar, dass gut ein Drittel aller Beschäftigten sich einen Jobwechsel vorstellen können. Dies ist der dritthöchste Wert seit Beginn der Erhebung 2012!

Die Unzufriedenheit kann von einer allgemeinen Unlust, zur Arbeit zu gehen, bis hin zu ernsthaften psychischen und physischen Beschwerden reichen. Zu den Ursachen zählen

  • Mangelnde Anerkennung der eigenen Arbeit
  • Eintönigkeit in den täglichen Aufgaben und Langeweile
  • Stress und Erschöpfung durch Überlastung und hohen Druck
  • Schlechtes Arbeitsklima oder eine schlechte Unternehmenskultur
  • Perspektivmangel, fehlende Aufstiegs- oder Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Konflikte mit den eigenen Überzeugungen
  • Schlechte Bezahlung, mangelnde Flexibilität, unattraktive Arbeitszeiten

Wenn die Unzufriedenheit langfristig anhält und keine Verbesserung in Sicht ist, könnte es an der Zeit sein, über einen Jobwechsel oder sogar einen Karrierewechsel nachzudenken.

Wechselbereitschaft 50-plus

Gerade Angestellte über 50 finden ihre Wünsche und Bedürfnisse auf dem Arbeitsmarkt oftmals nicht so stark wieder, wie die der jüngeren Generationen. So ist unter ihnen jeder Fünfte für einen Job-Wechsel offen. Diese Altersklasse stellt mit rund 12 Millionen immerhin die zweitgrößte Gruppe von Beschäftigten dar. Neben Gehalt und Stress geben sie auch Unzufriedenheit mit dem Führungsverhalten als Gründe an. Und anders als bei jüngeren Generationen sind ihnen Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit beim Job-Wechsel wichtiger als Gehaltserhöhungen.

Motivationstief, Wechselbereitschaft und Veränderung

Langanhaltende Unzufriedenheit kann zu Stress, Schlafstörungen, Depressionen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen. Daher sollten zunächst die Ursachen der Unzufriedenheit geklärt werden. Ob dann ein Jobwechsel oder eine berufliche Neuorientierung die gewünschte Besserung herbeiführen kann, ist individuell zu betrachten und von verschiedenen Faktoren abhängig.

Wenn Lebensqualität, Sinnhaftigkeit und Selbstbestimmtheit stärker in den Fokus gestellt werden, könnte auch der Weg in eine berufliche Selbstständigkeit erkundet werden. Um als Unternehmer nicht „ganz bei null anfangen“ zu müssen, könnte der Weg ins Franchising führen.

Etablierte und namhafte Franchisesysteme gibt es in nahezu allen Bereichen, daher ist man auf keine bestimmte Branche festgelegt. Auch wenn viele große Franchisesysteme in Gastronomie und Einzelhandel angesiedelt sind, findet man die Mehrheit im Dienstleistungssektor. Branchenexpertise spielt bei der Suche nach einem passenden Konzept jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Denn gute Franchisesysteme ermöglichen durch umfangreiche Ausbildungskonzepte insbesondere berufserfahrenen Quereinsteigern neue Chancen. Was die FranNet-Beratung für Sie tun kann, lesen Sie hier.

 

Bild: pexels @ pixabay

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag das generische Maskulinum. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.