Franchise als Alternative zur Eigengründung

Spricht man im Bekanntenkreis über die Idee einer Franchisegründung, denken viele Menschen unwillkürlich an Fastfood. Kaum jemand weiß, dass Hamburger & Co. nur einen kleinen Teil der Franchisebetriebe in Deutschland ausmachen. Ähnlich skeptisch sind viele unserer Gründungsinteressenten. Selbstständigkeit ja, aber bitte keine „Hamburger-Bude“. Die Vorurteile sind – genau das! Spannende Alternativen zur Eigengründung bieten sich bei Franchisekonzepten unterschiedlicher Branchen. Für Gründungsinteressenten lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

Was man über Franchising wissen muss

Im Franchising räumt ein Unternehmen – der Franchisegeber – einer anderen Partei (Einzelperson oder Unternehmen) – dem Franchisenehmer – das Recht ein, seine Marke, Produkte und Dienstleistungen gegen eine Gebühr und/oder laufende Lizenzgebühren zu nutzen. Hierdurch kann der Franchisegeber sein Geschäftskonzept erweitern und neue Märkte erschließen. Der Franchisenehmer profitiert von einem etablierten Geschäftsmodell, der Unterstützung und dem Know-how des Franchisegebers. Zu den Unterstützungsleistungen des Franchisegebers zählen beispielsweise Schulungen, Marketingunterstützung und Betriebsrichtlinien.

Bedingungen und Pflichten beider Parteien regelt der Franchisevertrag. Für die Nutzung der Marke und des Geschäftskonzepts sind in aller Regel eine anfängliche Gebühr (Einstiegs- oder Franchisegebühr) sowie laufende Gebühren zu entrichten, letztere als Prozentsatz vom Umsatz oder als feste monatliche Beträge. Die wirtschaftliche und rechtliche Selbständigkeit der Vertragsparteien bleibt gewahrt.

Franchisegründung: Vor- und Nachteile

Die Gründung als Franchisenehmer bietet zahlreiche Vorteile, denn der Franchisegeber hat schon einen Teil der Arbeit erledigt. Beispielsweis muss man sich keine Geschäftsidee ausdenken und diese testen, denn in der Regel ist das Produkt oder die Dienstleistung bereits marktreif und erprobt. Diese Vorteile haben Franchisegründer:

  • Risiko: Franchisenehmer profitieren von einem bewährten Geschäftskonzept und der Unterstützung des Franchisegebers. Das Risiko des Scheiterns wird dadurch deutlich reduziert.
  • Marktzugang: Durch die Nutzung einer etablierten Marke und eines erprobten Konzeptes können Franchisenehmer schneller auf den Markt kommen.
  • Support: Franchisenehmer erhalten Schulungen und laufende Unterstützung, somit können auch Quereinsteiger in einem neuen Metier Fuß fassen.
  • Marketing: Große Franchisegeber koordinieren landesweite oder sogar internationale Marketingkampagnen, von denen alle Franchisenehmer profitieren. Auch kleinere Franchisesysteme unterstützen häufig mit Marketingvorlagen.

Im Gegenzug gibt der Franchisegeber gewisse Richtlinien vor, hierzu gehören normalerweise Marketingstrategie und Produktesortiment. Diese Nachteile sollten Franchisegründer bedenken:

  • Kosten: Die Einstiegsgebühr und laufenden Lizenzgebühren können hoch sein.
  • Kontrolle: Franchisenehmer müssen sich an die Vorgaben und Standards des Franchisegebers halten. Das bedeutet weniger Freiheit, das Geschäft individuell zu gestalten.
  • Abhängigkeit: Der Erfolg eines Franchisenehmers ist oft stark vom Franchisegeber und vom Zusammenhalt im System abhängig. Franchisenehmer sind von der Geschäftspolitik des Franchisegebers abhängig und geben unternehmerische Freiheiten auf.

Franchise und Branchenverteilung

Die aktuelle Franchisestatistik des Deutschen Franchiseverbandes zeigt: nur 19% der Unternehmen sind in der Kategorie „Gastronomie, Touristik und Freizeit“ angesiedelt. Demgegenüber sind weitere 19% im Handel und 14% im Handwerk tätig. Mit einem Anteil von 48% ist der Spitzenreiter im Bereich Dienstleistung zu finden.

Etablierte und namhafte Franchisesysteme gibt es also in nahezu allen Bereichen. So expandieren beispielsweise auch Franchisekonzepte in den Bereichen Gesundheit, Fitness, Nachhilfe, Seniorenbetreuung, Immobilien, Mode, Handwerk und Sanierung oder professionelle Dienstleistungen für Unternehmen. Viele unserer Interessenten fühlen sich aufgrund ihrer Berufserfahrung im B2B-Umfeld wohler und sind überrascht, dass es auch hier Konzepte gibt – so beispielsweise Beratung, Training und Coaching.

Viele Franchisesysteme bieten übrigens ausgezeichnete Voraussetzungen für Quereinsteiger. Statt Branchenexpertise werden vielfach Berufs-, Lebens- und Vertriebserfahrung gesucht. Das zur erfolgreichen Führung des Franchise-Standortes erforderliche Fachwissen wird über umfassende Schulungen vermittelt.

Franchise oder Eigengründung?

Nicht jeder ist geborener Startup-Gründer. Genauso wenig wird sich jeder als Franchisenehmer wohlfühlen. Wer ein etabliertes Geschäftskonzept sucht, in einem neuen Metier Fuß fassen und die Anlaufphase verkürzen möchte, sollte sich mit Franchising befassen.

Um unter den fast 1.000 Franchisesystemen in Deutschland das passende Konzept zu finden, sollte man sich professionelle Unterstützung an Bord holen. Denn viel wichtiger als die Branche ist die gute Passform des Konzeptes zu den eigenen Zielen.

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Bild: Anali Matheus @ pixabay

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag das generische Maskulinum. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.