Warum man auch mit 50plus noch Unternehmer werden kann

In der Gründerszene trifft man häufig junge Menschen, die gerade erst ihr Studium abgeschlossen zu haben scheinen. Existenzgründer über 50 oder 55 sind deutlich seltener. Gibt es tatsächlich eine Altersgrenze für den Schritt in die Selbstständigkeit? Oder kann eine Gründung mit 50plus nicht sogar Vorteile bringen? Denn während die einen die Tage bis zur Rente zählen, wollen andere noch einmal richtig durchstarten. Übrigens oftmals mit großem Erfolg! Wir beleuchten die möglichen Motivationen und was dafürspricht, noch einmal als Unternehmer durchzustarten.

Arbeitslosigkeit

Wenn ältere Arbeitnehmer plötzlich von Arbeitslosigkeit betroffen werden, kann der Schritt in die Selbstständigkeit die (einzige) Möglichkeit einer adäquaten Tätigkeit werden. Viele meiner Klienten erzählen, wie schwer es ist, eine Stelle zu finden, die der breiten Erfahrung gerecht wird. Und selbst wenn die Aufgabe reizvoll ist, hinkt oftmals die Dotierung hinterher.

Jetzt oder nie!

So mancher Arbeitnehmer träumt jahre- oder gar jahrzehntelang davon, der eigene Chef zu sein. Wer „es noch einmal wissen“ und diesen Traum endlich wahr werden lassen will, muss handeln – jetzt!

Und das soll es schon gewesen sein?

Bisweilen wird beim Blick auf den nahenden Ruhestand die berufliche Laufbahn noch einmal durchgespielt. Wer dann kritisch hinterfragt, ob das schon alles gewesen sein muss, verspürt vielleicht den dringenden Wunsch, noch einmal so richtig Gas zu geben.

Veränderung

Nach vielen Jahren im Job macht sich Monotonie breit – immer die gleichen Aufgaben, zu wenig Chancen zur Weiterentwicklung. So kann es nicht weitergehen! Warum also nicht noch einmal etwas völlig Neues ausprobieren?

Einschneidendes Ereignis oder wachsender Frust

Viele ältere Gründungsinteressenten werden mit Unverständnis von Familie, Freunden und Bekannten konfrontiert. Klar! Wer einen gut dotierten Job hat, scheint doch gar keine Notwendigkeit für diesen „Schritt ins Ungewisse“ zu haben. Doch vielleicht besteht der Wunsch zu einer Selbstständigkeit schon eine halbe Ewigkeit und musste aus Vernunftgründen immer wieder zurückgestellt werden. Familie, Kinder, Eigenheim oder Auto hatten lange Vorrang genossen. Wenn die Kinder aus dem abbezahlten Haus sind, können die Karten neu gemischt werden. Anderen fehlte über viele Jahre schlichtweg der Mut für diesen Schritt. Auslöser, den Gedanken doch noch einmal aufzugreifen, können z.B. Jobverlust, aber auch gesundheitliche oder private Schicksalsschläge sein. Nach einer Kündigung steht Neuorientierung an. Wer bis zum Burnout gearbeitet hat, überdenkt die weitere Gestaltung des Berufslebens und sucht eine Alternative zum Hamsterrad. Mitunter wächst die Unzufriedenheit über die Jahre schleichend. Damit sinkt die Motivation und zum Umdenken fehlt nur noch ein kleiner Anstoß. Was, wenn ein neuer Vorgesetzter ganz andere Vorstellungen von Ihrem Stellenprofil hat, eine Umstrukturierung ins Haus steht oder ein Kollege bei einem Projekt bevorzugt wird?

Die eigenen Ziele definieren

Nach einer Kündigung dauert es eine Weile, die Schockstarre zu überwinden und mit Energie und Zuversicht neue Pläne zu schmieden. Gleichzeitig ist dies die beste Gelegenheit, das weitere berufliche Leben zu hinterfragen und neue Ziele für die Lebensgestaltung zu stecken. Mit Blick auf den nahenden Ruhestand steht zudem die Überlegung an, wie ruhig – oder eben unruhig – dieser gestaltet werden soll. Denn Arbeit ist mehr als eine Einkommensquelle. Sie ist Basis zahlreicher sozialer Kontakte, ermöglicht gesellschaftliche Anerkennung und Einfluss. Viele Führungskräfte definieren sich über ihre berufliche Stellung, deren Verlust sie als Scheitern empfinden.

Wie gut wird man nach einem stressigen Berufsleben auf das Rentnerdasein zurückschalten können? Welche neuen Herausforderungen gibt es für Körper und Geist? Welche Aufgaben strukturieren den Tag und den leeren Schreibtisch? Hier kann frühzeitig dem drohenden Gefühl der Bedeutungslosigkeit und Leere entgegengearbeitet werden.

Die eigenen Kompetenzen kennen

Lange Berufserfahrung ist wertvoll! Sie bedeutet nicht nur enormes Fachwissen, sondern auch Knowhow über Prozessabläufe, Mitarbeiterführung, Kundengewinnung und Verhandlungsführung. Man kennt die eigenen Stärken und Schwächen sowie auch seine idealen Arbeitsbedingungen. Man hat gelernt, Risiken einzuschätzen und in Stresssituationen gelassener zu reagieren. Allesamt beste Voraussetzungen für das erfolgreiche eigene Business!

Die vermeintliche Sicherheit des Angestelltendaseins hinter sich zu lassen, kann auch mit 50 oder 55 plus äußerst sinnvoll sein. Denn das bisherige Leben hat Sie bestens auf die Unternehmerrolle vorbereitet.

Wer also sein breitgefächertes Wissen nutzen und als Unternehmer erfolgreich durchstarten möchte, braucht zunächst eine tragfähige Geschäftsidee. Doch auch wenn Sie keine eigene Idee mitbringen, müssen Sie Ihren Traum nicht sofort aufgeben. Als Franchise-Unternehmer erhalten Sie die Nutzungsrechte für ein Geschäftskonzept, das bereits erprobt ist. Das reduziert das Risiko und verkürzt die Anlaufphase. Ideal, wenn Sie nicht lange experimentieren wollen!

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Bild: mhouge @ pixabay