Existenzgründung in unterschiedlichen Lebensphasen

Der Weg in eine Selbstständigkeit kann eine passgenaue Entscheidung für die Zukunft sein. Schon Studierende können im Nebenerwerb ein Start-up gründen, Eltern mit kleinen oder schulpflichtigen Kindern können mitunter durch größere zeitliche Flexibilität Familie und Beruf besser vereinbaren. Ältere Gründerinnen und Gründer können ihr erworbenes Wissen einbringen. So haben Unternehmensgründungen in den unterschiedlichen Lebensphasen ihren eigenen Reiz – und ihre eigenen Herausforderungen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, um das Arbeitsleben selbst in die Hand nehmen?

Selbstständigkeit und Familie

Vieles spricht dafür, dass der Start eines erfolgreichen eigenen Unternehmens im Alter zwischen 30 und 40 liegt. Berufs- und Lebenserfahrung sprechen dafür, Marktkenntnisse helfen dabei, die Bedürfnisse der Kunden besser einzuschätzen. Doch oftmals ist dies auch die Zeit der intensiven Familienphase.

Selbständigkeit muss nicht automatisch weniger Zeit für die Familie bedeuten. Dank flexibler Arbeitszeiten lässt sich so manche selbstständige Tätigkeit organisatorisch gut oder sogar besser mit der Familie vereinbaren. Wichtig ist, den Schritt nicht gegen den Willen der Familie anzusteuern, denn Partnerin oder Partner sowie Kinder werden durch eine Selbständigkeit ebenfalls vor neue Herausforderungen gestellt. Diskutieren Sie also offen gegenseitige Erwartungen und überdenken Sie den gemeinsamen Alltag. Passen Sie die täglichen Abläufe an die neuen Anforderungen an, damit die Selbständigkeit nicht zur Belastungsprobe für die gesamte Familie wird. Auch der Rückhalt im Freundes- und Bekanntenkreis ist wichtig, denn ein gutes Netzwerk bietet Unterstützung.

Eine Nebenerwerbsgründung kann Vorteile bringen. So lässt sich in einem überschaubaren Rahmen testen, ob man für die Selbständigkeit geeignet ist und die familiäre Situation damit in Einklang zu bringen ist. Auch eine Teamgründung kann den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtern, denn zusätzliche Partnerinnen oder Partner bringen fachliches oder kaufmännisches Know-how mit, das sich idealerweise mit den eigenen Kompetenzen ergänzt. 

Selbstständigkeit im „besten Alter“

Dass auch mit 40plus noch längst nicht alles vorbei sein muss, zeigt die Geschichte von Harland „Colonel“ Sanders aus den USA, der seine Geschäftsidee erst mit Mitte 50 auf die Straße brachte. Mit spezieller Frittiertechnik und geheimer Würzmischung wurde er zu einem der ersten Franchisegeber der Gastronomiebranche: Kentucky Fried Chicken.

Klar ist, dass ältere Gründerinnen und Gründer in ihrem Leben einige Höhen erreicht und Tiefen überstanden haben und daher bei einer Gründung besonnen und zielgerichtet vorgehen. Sie sind häufig gelassener als Jüngere und können Chancen und Risiken oftmals realistischer einschätzen. Zudem können sie auf Planungs- und Führungserfahrung zurückgreifen, haben gute Markt- und Branchenkenntnisse und ein belastbares Netzwerk. Ältere Gründerinnen und Gründer verfügen meist über entsprechendes Eigenkapital, die Kinder stehen auf eigenen Beinen und eine vorhandene Immobilie kann als Sicherheit für einen Kredit herangezogen werden.

Unflexible Arbeitszeiten, wenig Selbstbestimmung

Wie häufig hören wir von Angestellten, dass sie keine Lust mehr haben, immer nur die Ideen von anderen umzusetzen. Sie haben genug von ihrem Arbeitgeber und wollen lieber ihr eigener Chef werden. Doch soll man den Job und das sichere Einkommen einfach kündigen? Dieser Schritt muss gut überlegt sein! Schließlich verzichtet man mit einem vergleichsweise sicheren Arbeitsplatz zunächst auch auf das regelmäßige Einkommen. Doch diese bequeme Situation tauscht man gegen Flexibilität, Selbstbestimmtheit und unternehmerische Freiheit.

Das beste Alter gibt es nicht!

Eine Existenzgründung ist ein großer Schritt im Leben. Ob und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, hängt stark von der eigenen Situation ab. Viel wichtiger als das Lebensalter sind eine starke Persönlichkeit, eine überzeugende Geschäftsidee und der richtige Zeitpunkt im Leben. Das kann mit 15 oder 35 ebenso sein wie mit 55.

Denken Sie im Vorfeld über Ihre persönliche und finanzielle Situation nach. Je stabiler diese sind, desto besser sind Ihre Startvoraussetzungen. Haben Sie die Reife, um auch mit schwierigen Situationen umgehen zu können? Können Sie gut Menschen zusammenbringen, ein Produkt verkaufen und ein Team motivieren? Seien Sie ehrlich zu sich selbst!

So finden Sie das passende Geschäftskonzept

Wenn Sie sich nach diesem Realitätscheck weiterhin im Unternehmertum sehen, unterstützt die FranNet-Beratung Sie bei der Suche nach dem passenden Konzept. In unserem mehrstufigen Beratungsprozess werden zunächst Ihre Qualifikation, Persönlichkeit und Ziele analysiert. Anschließend wird aus einer Vielzahl geprüfter Franchisesysteme das passende Geschäftsmodell ausgewählt. Dabei spielen Ihre persönliche Lebenssituation und Lebensziele eine wichtigere Rolle als Ihr Lebensalter. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit dem FranNet-Berater in Ihrer Region.

Bild: Jan Vasek @ Pixabay